Die Welt der Finanzierung ist voller Fachbegriffe. Einer der wichtigsten überhaupt ist der Begriff „Zinsen“. Wie alle Waren und Dienstleistungen, haben auch Kredite einen Preis. Der Preis für das Ausborgen eines bestimmten Geldbetrags wird Zins genannt. Damit bezeichnen die Zinsen jene Mehrkosten, die man zahlt, damit die Bank Geld zur Verfügung stellt.
Zins ist nicht gleich Zins. Je nach Anwendungsfall gibt es die unterschiedlichsten Arten von Zinsen.
Der Leitzins wird von einem zentralen Geldinstitut, wie beispielsweise der Europäischen Zentralbank, festgelegt. Er bezeichnet jenen Zinssatz, zu dem die Banken Geld beschaffen oder anlegen dürfen. Dadurch hat er wesentliche Auswirkungen auf alle folgenden Zinsarten.
Zinsen, die jemand für die Aufnahme eines Kredites an den Kreditgeber zahlt.
Diese Zinsen zahlt ein Bankinstitut den Sparern für das angelegte Geld.
Der Nominalzinssatz wird auch Sollzinssatz genannt und pro Jahr ausgewiesen. Er gibt an, zu welchen Konditionen ein Kredit „eingekauft“ bzw. ausgeliehen werden kann.
Beim Vergleich von Kreditangeboten sollte immer der effektive Jahreszins beherzigt werden. Dieser berücksichtigt nicht nur die Sollzinsen, sondern auch alle anfallenden Nebenkosten, wie z. B. Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsentgelte, Spesen usw. Anhand dieses Zinssatzes können die tatsächlichen, jährlichen Gesamtkosten eines Kredits ermittelt werden. Banken und Kreditinstitute müssen diesen Wert in ihren Finanzierungsangeboten verpflichtend angeben.
Rutscht der Kontostand einmal ins Minus, werden Überziehungszinsen fällig. Je nachdem welcher Überziehungsrahmen mit der Bank vereinbart wurde, können diese Zinssätze sehr hoch ausfallen. Man spricht hier auch von einem „Dispositionskredit“.
Wer Geld auf ein Konto legt, erhält dafür Zinsen von der Bank – quasi als Preis dafür, dass sich die Bank das Geld ausborgen darf. Wenn dieser zusätzliche Betrag gemeinsam mit der ursprünglichen Summe auf dem Konto bleibt, werden (meist im darauffolgenden Jahr) wieder Zinsen gutgeschrieben – diesmal allerdings auf den Ursprungsbetrag inkl. bereits erhaltener Zinsen. Dieser Zugewinn wird als Zinseszins bezeichnet.
Tipp: für eine schnelle Berechnung Ihrer Zinsen nutzen Sie am besten einen Kreditrechner.